Das Werk „Game of Life“ thematisiert die Mechanismen des Kunstmarktes und zieht Parallelen zum Glücksspiel, insbesondere zum Lotto. Die Arbeit reflektiert sie die Illusion der Chancengleichheit und den vermeintlichen Zufall, der die Selektion von Kunstwerken, Ausschreibungen und Ausstellungen prägt. Die Teilnahme an Kunstwettbewerben erinnert an das Ausfüllen von Lottoscheinen: Je mehr Bewerbungen eine Künstler*in abschickt, desto höher scheinen die “Gewinnchancen”. Im Gegensatz zur transparenten Ziehung im Lotto ist und bleibt der Auswahlprozess in der Kunstwelt weitestgehend intransparent. Keunes Arbeit thematisiert die Willkür und die verborgenen Machtstrukturen, die das Gefühl von Ohnmacht bei einzelnen Akteur*innen verstärken. Die Verwendung von Lottoscheinen als metaphorisches Moment verweist auf die undurchsichtige Preisgestaltung von Kunstwerken und die damit einhergehende ästhetische Fetischisierung des Originals. Indem Kira Keune die Regeln von Institutionen und Marktakteuren hinterfragt, dekonstruiert sie die Illusion gleichwertiger Chancen für Künstler*innen bei ihren Bewerbungen. „Game of Life“ verteilt die Rollen neu und lässt die Künstler*innen die Regeln selbst gestalten. Diese Aktion fordert die Rezipient*innen auf, die Grenzen zwischen Kunst, Markt und dem subjektiven Empfinden von Gewinn und Verlust zu hinterfragen und über neue Spielregeln nachzudenken.  

Next
Next

www.mydiary.com